ERHEBE DICH ÜBER DAS, WAS DU SIEHST

“Die hohe Sendung jeder Kunst ist es, durch ihre Illusionen einen Vorgeschmack von einer höheren Universumsrealität zu geben, die Gefühle der Zeit in Gedanken der Ewigkeit zu verdichten.” Das Urantia Buch

In unserer Arbeit versuchen wir die Welt anders zu verstehen, als eine Welt in der es Wasser und Bäume gibt, in der Männer und Frauen so oder so aussehen und sich die Hände drücken, die aus Fleisch und Blut sind. Wir streben die Erhebung des Menschen zum Zustand der Erkenntnis, über das Sinnliche bis hin zu dem Geistigen, an. Eine Erfahrung hervorrufen die hochspirituell ist und die über die reine Materie unserer Kunst hinausgeht. Eine Erkenntnis, die in allem den intelligenten Geist (MIND) erkennt, den wir als transzendent bezeichnen.

Wir finden, das die objektiv und individuell empfundene Schönheit als die höchste Form der Ästhetik anzuerkennen ist. Sie ist völlig frei von den ‘ad Momentum’ bzw. heute herrschenden Normen (einer Gesellschaft). Demzufolge muss die in der Phantasie erspürte Schönheit wahr sein. John Keats hat das zutreffend formuliert:

“Beauty is Truth, Truth Beauty – that ist all Ye know on Earth,
and all ye need to know.”

(Schönheit ist Wahrheit, Wahrheit ist Schönheit – das ist alles, was ihr auf der Erde wisst, und alles, was ihr wissen müsst)

Der berühmte Kunstkritiker und Ausstellungsmacher Harald Szeemann sagte einmal, daß jemand, der Künstler sein will, sich bewußt sein soll, daß er immer alleine sein wird. Denn der Künstler baut seine eigene Welt in Einsamkeit. Das ist der Unterschied zur Massenkultur. Die Götter waren in unserem Fall großzügig, sie haben uns ermöglicht als Künstlerduo zu arbeiten, um uns gegenseitig zu reflektieren. Das ist eine große Hilfe, um eine so komplexe wie auch oft schwer zu begreifende Welt, wie die unsere, neu zu erschaffen.

Wir übertragen in unsere Werke das was wir sehen. Es sind uns bekannte wie auch unbekannte Wesen, Welten und Gegenstände. Sie haben eines gemeinsam, sie alle sind durchtränkt mit einer Energie, einer höheren spirituellen Intelligenz die wir als “Göttlich” bezeichnen. Und weil wir diese Energie empfangen können, machen wir diese sichtbar. Das ist unsere Bestimmung und der eigentliche Zweck unserer Arbeit.

Kunst ist spirituell. Gute Kunst wirkt im Verborgenen, ist unerklärlich, undefinierbar und wirkt oft wahnsinnig.

In seiner Kunsttheorie behauptete John Dewey, daß der Ursprung der Kunst in menschlicher Erfahrung liegt. Dem stimmen wir zu und deshalb forschen wir mit Hingabe, um die Erfahrung mit unserem Werk essenziell zu vertiefen und zu verstärken.

Als Künstler haben wir uns sehr schnell in einem Geistig-Spirituellen Umfeld wiedergefunden. Beginnend mit einem unserer besten Freunde, der uns besondere Entspannungstechniken und viel Wissen über das Bewusstsein vermittelt hatte. Folgend die Begegnung mit Mary Bauermeister, mit ihr haben wir an vielen Projekten mitgearbeitet. Sie gehört zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Ihre Kunst und geomantische Arbeit, hat uns im Bezug auf die Spiritualität in der Kunst verändert. Seit dieser Zeit gilt unser Fokus der Erforschung der transzendentalen Wirkung der Kunst. Wir werden einfach nicht müde, immer wieder neue Aspekte der Spiritualität in der Kunst, zu suchen und neue Ausdrucksformen dafür zu finden.

Die Gottheit manifestiert sich im Licht.

Unsere Gedanken stimmen mit denen von Harald Szeemann überein: “Kunst ist nicht an die Wirklichkeit gebunden und kann etwas imaginieren, sich etwas Verrücktes ausdenken. Sie kann opponieren und das Gegenteil von dem tun, was sonst so gemacht wird. Sie kann mit Traditionen brechen, Dinge auf die Spitze treiben, sich Hals über Kopf hoffnungslos verstricken und Sachen entschieden gegen den Strich bürsten. Sie kann Grenzen ausloten und sprengen. Sie kann steile, steinige Wege verfolgen und Abgründe untersuchen. Sie kann radikale Experimente wagen und Unglaubliches erforschen. Und weil die Kunst das alles kann, muss sie es auch tun. Das ist sogar zwingend notwendig. Sie muss ihre Möglichkeiten voll nutzen, sonst ist sie alles andere als intensiv, sonst ist sie langweilig und überflüssig.”

Über die Menschheitsgeschichte hindurch finden wir Völker, für die jeder Gegenstand zutiefst verehrt wird, welcher das unmittelbare Daseinsgefühl steigert: schwingende Federn, Prunkgewänder, pompöse Kopfbedeckungen, strahlender Schmuck aus Gold, Kupfer und Silber mit seltenen Steinen und Ähnlichem wie Smaragden, Perlen, Diamanten, Jade und mehr. Ob bei religiösen Ritualen, in Palästen oder wie heute bei Celebrities, der Geist lässt sich von der berauschenden Schwingung dieser besonderen Kräftemanifestationen mitreissen, um auf eine höhere Ebene, als die des Alltags, geführt zu werden.

Unsere Kunst ist Metaphysisch. Dabei sind verschiedene Realitäten, Geist und Transzendenz, zentrale Begriffe unserer Überlegungen.

Mahatma Gandhi hat die mystische Erfahrung der Gegenwart Gottes so beschrieben: “Es gibt eine undefinierbare Macht, die alles durchdringt. Ich fühle sie, auch wenn ich sie nicht sehe. Diese unsichtbare Macht teilt sich selbst mit und bedarf keiner weiteren Beweise. Sie ist transzendent, das heißt sie liegt jenseits dessen, was meine Sinne wahrnehmen können. Dennoch gibt sie uns die Möglichkeit, die Existenz Gottes in einem ganz bescheidenen Ausmaß zu erfahren.”. Genau das versuchen wir in unseren Werken darzustellen.

Nach Hegel wurde das Kunstideal in den Skulpturen der griechischen Antike verwirklicht. Es sah darin die Verschmelzung von göttlichem Inhalt und der menschlichen Form. Mehr noch, er sah das Göttliche in Form des menschlichen Körpers dargestellt. Wir gehen in unserer Arbeit weiter und möchten den Supreme Spirit, den in der Schöpfung innewohnenden Geist, greifbarer machen.

Was verstehen wir als Künstler unter Geistigkeit bzw. Spiritualität,
die wir in unserem künstlerischen Kontext mit dem Oberbegriff ‘GÖTTLICH’ bezeichnen?

Die Erfahrung einer geheimnisvollen Kraft, die von uns als Manifestation einer spirituellen, ja außersinnlichen Energie angesehen wird. Unsere Kunst mutiert zu einem Vehikel, durch welches ein Verhältnis zu dieser Kraft möglich wird. Dazu gehören die Relativität, das Universelle, das Absolute und die Transzendenz, als die höchste Wirklichkeit des Seins. Unsere Kunst soll also diese Energie vermitteln, uns geradezu anspringen und uns besetzen, mit neuen noch nie gedachten Ideen und Räumen. Diese Energie ist unsichtbar und man kann sie nicht sichtbar machen. Aber unsere Kunst, macht sie erlebbar, oder zumindest erahnbar. Und das ergibt den Schauer, der uns durchdringt, wenn wir die Energie unserer Kunstwerke spüren.

In den vermeintlich unterentwickelten Gesellschaften, in denen Diktatoren das Volk unterdrücken, sind die Götter meist nicht existent. Sie werden verboten und ausgerottet, um die Allmacht des Diktators vorzutäuschen. Zugelassen werden sie nur in Fällen, wenn sie für den Machtmissbrauch instrumentalisiert werden können. Doch die Götter und die Spiritualität sind für den Menschen wichtig, wie das Wasser für die Blumen. Ohne sie geht das Volk geistig ein und stirbt innerlich und emotional. Der Glaube an eine höhere, mächtigere Instanz als den Menschen, ist ein Teil unserer Menschheitsgeschichte. Über Jahrtausende schöpfte der Mensch seine Energie aus Ritualen und dem Glauben an die Götter, andere Welten, Existenzen und Dimensionen. So ist es auch heute noch. Und obwohl sich die Erkenntnisebenen stets verändern, bleibt es so auch in der Zukunft. Denn der Mensch ist ein spirituelles Wesen.

Wir sehen unsere Arbeit und Leben als eine Mission, um den Götterfunken in der Welt zu verbreiten.

Alle unsere Arbeiten kreisen immer um ein zentrales Thema: Divinität. Jedes Werk ist so etwas wie ein neuer Versuch, uns dieser Verwirklichung zu nähern, sie sichtbar zu machen, zu fassen, zu formulieren. Obwohl sie im Prinzip immateriell und nicht sichtbar ist.

In unserer Kunst vollzieht sich für uns die Transsubstantiation, also eine Wesensverwandlung. Ähnlich wie bei der heiligen Messe. Das Werk verwandelt sich im Verlauf der Arbeitsprozesse in etwas Höheres. Am Ende erleben wir eine art der Verklärung. Darum geht’s in unserer Arbeit.

In früheren Zeiten, hat man Alltagsgegenstände wie Haushaltsgeräte, Teppiche, Bögen, Speere und alles andere auch mit so viel mehr Sorgfalt und Hingabe gefertigt, so daß wir diesen heute nachjagen und ihnen Ehrenplätze in Museen vergeben. Tempel und Gebäude, welche die Interaktion mit höheren Mächten ermöglichten sollen, wurden ebenfalls in besonderem Maße künstlerisch ausgestaltet. In unser Kunst, das schließt natürlich die “Objet trouvé” Werke mit ein, möchten wir eine Stufe weitergehen. Wir möchten die Bedeutung der Transzendenten und in der ganzen Schöpfung existenten, von uns als GÖTTLICH bezeichneten Intelligenz, sichtbar machen.

Der Künstler bewegt sich immer am Rande von Peinlichkeit, Unverständnis und Wahnsinn, wie es z.B. auch bei Art Brut der Fall ist. Das geschieht weil er die Sehnsüchte, den Zustand und die Verfassung der Gesellschaft, ja sogar des Zeitalters, widerspiegelt.

Laut John Dewey, hat das Kunstwerk seinen natürlichen Status verloren. Es ist mittlerweile zum Repräsentant der Kunst geworden, weiter nichts. Darüber hinaus werden Kunstwerke heutzutage, wie jeder andere Artikel für den Markt, produziert. Unsere Kunst soll etwas bewirken. Sie soll uns eine Erkenntnis bieten und neue, transzendente Räume eröffnen.

Unsere Kunst ist auf jeden Fall eine Kontext-reflexive Kunst. Durch den Kontext der Spiritualität und durch die “das ist Kunst, das ist keine Kunst Wertungen” wie auch durch die Arbeiten “Vergöttlichung alter Meister”, stößt sie den Diskurs über den der Kunst zugeschriebenen Status an. Ähnlich wie bei Duchamp, Levine, Fraser, Asher, Buren, Haacke, McCollumn, Lawler oder Sturtevant – benehmen wir uns »normwidrig« und hintergehen subversiv die Maßstäbe, Normen, Regeln und Kategorien, die Kunstkritiker, Kunsthändler, Kuratoren und Philosophen aufgestellt haben.

Wir beschäftigen uns in unserer Arbeit mit der Ontologie. Dabei spielen Fragen wie Individualität und Universalität, Abstraktheit und Konkretheit eine bedeutende Rolle.

Der Medientheoretiker Marshall McLuhan hatte in seiner bekanntesten Studie der Medientheorie das Medium selbst als die eigentliche Botschaft benannt. In unserer Kunst ist es der Glitzer. Er steht für die Materialisierung des Göttlichen. Der Inhalt und die Form treten an eine weitere Stelle.

John Dewey hat mal gesagt: “Löst man einen Kunstgegenstand sowohl aus seinen Entstehungsbedingungen als auch aus seinen Auswirkungen in der Erfahrung heraus, so errichtet man eine Mauer um ihn, die seine allgemeine Bedeutung, um die es in der ästhetischen Theorie geht, beinahe unerkennbar werden lässt.” Genau diesem Verlust möchten wir entgegenwirken. Deshalb ist unser Atelier, in der Spinnmühlengasse, in Köln, enorm wichtig für unsere eigene Entwicklung als Künstler und noch vielmehr für das Verständnis unserer Kunst durch den Betrachter. Es ist ein Kreativort der als Atelier, Kunstlager und als erster und wichtigster Ausstellungsort fungiert. Hier trifft man auf einen unverfälschten Entstehungskontext unserer Kunst, bestehend aus fulminanter Werkschau, Environment und Individueller Mythologie.

Die Überlegungen Daniel Burens, die Funktion der Orte an denen Kunst ausgestellt, gehandelt oder produziert wurde zu hinterfragen, bestätigte uns in unsere Überzeugung unsere Kunst in unserer eigenen Galerie, als ersten Ausstellungsort, zu präsentieren. Die Bedeutung des Entstehungsortes kann durch die Kunsttheorie, nur begrenzt ersetzt werden. Deshalb wird das Atelier und die Umgebung, um die Entstehung der Kunst, als wichtigster Ort angesehen. Er bezeichnet ihn als den “ersten Rahmen eines Kunstwerkes”.

Warum gilt das Atelier, in der Spinnmühlengasse, in Köln, als der erste und wichtigste Ausstellungsort für unsere Kunst?

Man kann sich an Blumen erfreuen, ohne die Bedingungen vom Boden, der Lichtverhältnisse, dem Zusammenspiel von Samen und Bewässerung, zu kennen. Doch ohne dem Wissen dieser Faktoren, kann die Existenz nicht verstanden und nachvollzogen werden. Dem Verständnis unserer Kunst dient die Konstellation von unserem Atelier.

Die Kölner haben schon immer die Nähe zur Spiritualität gesucht. Das äußerte sich durch die hier massenweise erbauten Kirchen, die Wallfahrtsorte und die Reliquienverehrung.

Auf der anderen Seite sind sie der stark kultivierten Karnevalstradition, dem Prunk und feiern zugewandt.

Es sind also zwei unterschiedliche Welten, die diese Stadt und die Menschen so besonders machen. Auch uns als Künstler hat beides in unserem Werk stark beeinflusst.

Unser Leben als Künstler ist durch und durch Bohème. Das ungebundene, ungezwungene Künstlerdasein pflegen wir seit dem Beginn unseres Weges. Dies äußerte sich schon damit das wir beschlossen haben, nicht auf eine Akademie zu gehen. Mary Baumeister bekräftigte uns in unserer Entscheidung, als sie auf unserem Weg erschien, da auch sie genauso entschieden hatte. Unser Aufbegehren gegen die Normen des Kunstmarktes, der traditionellen Kunsthistoriker und Rezensenten, wurde zum Motor unseres Schaffens. Mary hat ihren Wunsch die Jacke der Kunst zu dehnen, mit ihrem großartigen Lebenswerk, realisiert. In dieser Tradition verbleibend, versuchen wir durch unsere Forschung und der Innovation in der Kunst, die Jacke des heutigen Kunstverständnisses nicht nur zu dehnen sondern gleich zu sprengen. Das ist unser Ziel.

Unsere Kunstwerke dienen der Erkenntnis über uns selbst. Wir revidieren immer wieder unsere Ansichten bezüglich Kunst sowie hinterfragen unsere Spiritualität. Das ist unsere Reise der Selbsterkenntnis. Das ist der Sinn und Zweck unserer Arbeit.

Zum Thema Glaubwürdigkeit und Authentizität in der Kunst sagte Harald Szeemann einmal: “Es gibt so eine Grundgeschichte und die heißt Ehrlichkeit. Da spüren Sie, ob jemand blufft oder es wirklich ernst meint. Das ist nur ein kleiner Teil der Perzeption. Er gehört aber dazu, oder? Sie können sich vorstellen, was mir alles an Bluff-Videos zugemutet wird. Von morgens bis Abends trudeln sie bei mir ein. Fünfzig Stück erweisen sich als Slapstick und darunter befindet sich eins mit dem Grundton, bei dem Sie das Gefühl haben, der Künstler meint es ehrlich.”

Mit unserem Werk möchten wir auf der Erde eine Art Taborlicht installieren.

Imagination ist so viel interessanter, als die sogenannte Realität.

Wir betrachten unsere Kunst als hochspirituell und mystisch.

Unser größter Wunsch ist es unsere Kunst, in der Zukunft, wie Daniel Buren es bereits vollbringt, an ungewöhnliche Orten, außerhalb des Kunstbetriebes, zu installieren. Diese Intervention in die Ausstellungsstruktur ist genauso wie bei Michael Asher notwendig, um auf die Verhältnisse der Kunst zum Raum gegenüberzustellen mit der vom vom Menschen zur Spiritualität.

Wir besuchten unzählige Museen, Ausstellungen und Kunstmessen. Dabei fiel uns auf, dass die Kunst uns nich berührte, denn sie war dunkel, ohne Licht! Das müssen wir ändern.

Da die Gesellschaft mit Oberflächlichkeiten, wie Kriegen, Vernichtung unseres Planeten, sinnlosen Konsum, fanatischen Religionen und Verwaltung von irdischen Gütern, beschäftigt ist, liegt es an uns Künstlern, den Part der Spiritualität zu übernehmen.

Unsere Kunst können wir nicht als rational ansehen. Das geht gar nicht. Wenn wir uns darauf einlassen und nicht dabei denken, fängt sie uns stark emotional zu berühren und lässt uns unbemerkt transzendieren.

Im Mittelalter hat man Spiritualität in der Kunst mit Leid verbunden. Jesus am Kreuz, Heilige und Märtyrer, Hölle und Tod. Von Freude war da keine Spur. Doch Spiritualität hat nix mit Leid zu tun, sondern mit Erkenntnis. Sie kann auch anders dargestellt werden.

Wenn der Mensch nicht versteht worum es geht, neigt er  naturgemäß dazu es zu negieren oder sogar zu bekämpfen. Genies, Dichter, Künstler, Hexen und Heilige wurden verbrannt, eingekerkert psychiatrischen Anstalten gequält und in Konzentrationslagern vernichtet. Der wahre Feind der Menschheit ist die Beschränkung und das Sklaventum seines Geistes und die Angst vor Phantasie. Das hindert ihn daran zu wachsen und sich aus der Dunkelheit zu erheben. Ein Großteil der ‘Eliten’ dieser Welt tragen einen gigantischen Anteil dazu bei, sei es bewusst wegen ihrem Machterhalt oder durch Untätigkeit, bewirkt durch Mangel an eigener Erkenntnis. Der geistige Fortschritt jedoch lässt sich nicht aufhalten. Die ganze Natur, ja das ganze Universum, alles ist auf Wachstum und Expansion ausgelegt. Es ist also nur eine Frage der Zeit, das wir einen breiten Bewusstseinssprung auf der Erde erleben, die höheren Bewusstseinszustände zulassen und sie als alltäglich betrachten und nutzen. Per aspera ad astra, eben.

Es gibt immer noch Menschen die Kunst, wie bei Adorno, in schön oder nicht schön einteilen. Dabei wissen wir spätestens seit Wittgenstein, ob ein Bild schön oder nicht schön ist, kann nur von Laien getroffen werden. Er meinte das man das Wort “Schön” aus der Ästhetik herausstreichen soll, weil sich die Frage nicht mehr stellt. Das ist nicht mehr das, was wir in der Kunst suchen. Für den Kenner spielt die Schönheit des Kunstwerks überhaupt keine Rolle. Der Experte sucht keine Schönheit darin, sondern das Ungewöhnliche, das etwas Andere, die eine andere Darstellungsart, die Innovation die eingebracht worden ist, usw.. Im Grunde gilt prinzipiell ein einziger Maßstab: Als Kunstwerk akzeptiert oder nicht akzeptiert. Somit bedeuten für die früheren Wörter „Schön“  und „nicht schön“ heute „Kunst“ – „keine Kunst“.

Kunst ist unsere Religion. Sie ist unsere Verwirklichung und die Suche nach einer höheren Intelligenz.

Das Kinder in Amerika Massenmord begehen zeugt für dem desaströsen Zustand unseres Bewusstseins als Spezies. Wir bemühen uns händeringend darum, ins Universum zu expandieren, doch was haben wir anderen Welten und Zivilisationen zu bieten? Wie man Ökosysteme kaputt macht, einen Planeten zerstört und andere koexistente Wesen ausrottet? Waffen baut, um sich gegenseitig umzubringen? Wie man andere Lebewesen, mit den man zusammen lebt, qualvoll züchtet, sinnlos tötet und mit Schmackes aufisst? Oder wie man Minderheiten niederträchtig mit Gier, Sucht nach Sex, Geld und Macht elitär unterdrückt? Nein. Wir sollten erstmal bewusstseinstechnisch aufrüsten und schöpferisch statt zerstörend, liebend statt hassend, ja ein Stück göttlicher werden. Dann könnten wir etwas wahrhaftig Grosses erschaffen.

Dämonen sind in vielerlei Hinsicht bewundernswert. Sie sind wie alles andere auch, göttlichen Ursprungs. Wir lassen sie manchmal durch unsere Kunstwerke sprechen, man muss sie allerdings nicht unbedingt verehren.

Da die Erklärungskonzepte von Kirchen und Denkschulen heute nicht mehr ausreichen, bedarf es der Kunst. Sie ist der Katalysator, für die spirituellen Erkenntnisse in unserer Zeit.

Könnten wir die Welt einen Tag regieren, würden wir alle Waffen auf der Erde vernichten lassen und für immer untersagen diese zu produzieren. Dann hätte die Göttin Kali wenig zu tun. Paradoxerweise ist sie nicht nur die Göttin des Todes und der Zerstörung, sondern auch die der Erlösung, denn sie kann Wünsche erfüllen.

Wenn wir ein Werk erschaffen, geschieht dies in einer bestimmten Atmosphäre und Umgebung. Es hat für uns die Bedeutung eines Hochgebetes, eine Art Konsekration. In der am Ende des Arbeitsprozesses eine Wesensverwandlung stattfindet und das Werk in den spirituell-sakralen Bereich übertragen wird.

Das bewusste Sein sollte sich dort abspielen, wo du gerade bist, im Hier und Jetzt. Nicht dort, wo du warst oder da wo du vielleicht sein möchtest. Das unbewusste Sein wirkt im verborgenen, ist mit den Sinnen nicht fassbar. Aber es ist erahnbar. Beim erschaffen unserer Kunst erleben wir eine Energie, die uns mit einem Ruck aus den Systemen und Konzepten herausreißt und uns das Momentum des transzendenten, des göttlichen spürbar macht.

Unser künstlerischer Ansatz soll, wie zuvor bei Fluxus und Dada, die Kunst erweitern. Er wird die materielle Form, als das endgültige Ergebnis der künstlerischen Prozesses, aufheben. Es ist auch nicht der Prozess selbst der zählen soll oder wie im Abstrakten, die Suche nach einer neuen Form im Ausdruck. Es soll das transzendente, das geistige spürbar gemacht werden, dass das eigentlich nicht materiell darstellbar ist. Herbert Kühn schrieb 1919 in der Zeitung “Der Sturm” im Zusammenhang mit dem Expressionismus: „Im Expressionismus fällt das Dargestellte und der Gegenstand weit auseinander. Das Dargestellte beginnt gewissermaßen hinter dem Bild.”

Wir möchten jene Kraft, den Götterfunken, der der in allem und jedem vorhanden ist, spürbar machen. So wie es in den Thomas Apokryphen beschrieben wurde.  Alles Andere, wie die Form und die Materie des Kunstwerks sind nur ein Begleitwerk, eine Brücke die wir schlagen, um unsere künstlerische Vision verständlich zu machen. Es ist eine weitere Dimension der Kunst. Eine Qualität, die eigentlich mit Worten nicht beschreibbar ist.

Unser Anliegen ist es, die Form in unseren Kunstwerken als eine Art Anker zu nutzen, um sich im weiteren Verlauf des Betrachtungsprozesses davon gänzlich mental zu lösen. Es soll uns geistig erheben, das transzendente, übergreifende, den GÖTTLICHEN SPIRIT, als die darin wirkende Kraft spüren lassen.

Wenn man ein Haus oder eine Maschine betrachtet, würde man nie auf die Idee kommen, daß dahinter keine Intelligenz, kein bewusster Geist steckt. Dasselbe gilt für das Universum und alles was uns umgibt. In unseren Werken versuchen wir dies in den Fokus zu rücken. Wir extrahieren und kompensieren diesen Spirit und machen ihn essenziell in den Arbeiten erfahrbar.

Der Himmel ist unsere Muse, unsere Inspiration und gleichzeitig die Hauptinstanz, um unsere Arbeit konstant zu hinterfragen und uns in jeder Zeit zu beflügeln.

Unsere Arbeit ist für uns ein Creatio Secundo. Wir sind Erschaffer neuer Realitäten.

Unsere Kunst ist transzendent. Deshalb ist sie mit den bewussten Sinnen, nur begrenzt erfassbar. Ihre eigentliche Energie liegt außerhalb des Ratio. Die Bandbreite unserer Kunst macht etwas mit dir und in deinem Kopf.

Einen bedeutenden Künstler machen nicht seine einzelnen Kunstwerke aus, sondern die Gesamtbedeutung seiner Kunst für die Welt, die aus seiner Arbeit erwächst.

Unsere Kunst stellt eine weitere Wirklichkeit dar, quasi eine andere Dimension des Seins. Wir agieren als Erschaffer neuer Welten und verschaffen uns neue Erkenntnisse darüber.

Es ist nicht wichtig was unsere Kunst bedeutet, sondern was sie mit uns macht.

In unseren Werken wissen wir im Vorfeld des Arbeitsprozesses nicht, was wir darstellen werden. Die Arbeiten entstehen in Trance. Die so extrahierten Energien, Welten, Wesen und Dimensionen materialisieren sich und werden so unserer Dimension zugänglich.

Der Künstler ist eine Art Demiurg. Jemand der wie Gott neue Welten erschafft. Im Prinzip sind diese Imaginär, beim näheren betrachten nicht wirklich: Eine Illusion. Aber weil sie in unserem Bewusstsein entstanden sind, sich als Kunst materialisiert haben, sind sie auf dieser Ebene, hier auf unserer Erde existent und somit nun sehr real.

Die transzendente Wirkung unserer Kunst erleben wir dadurch, in dem wir uns selbst reflektieren. Wir ertappen uns dann, daß wir Dinge erkennen, die wir vorher nicht kannten.

„Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci, das teuerstes Gemälde der Welt, wurde 2017 für rund 400 Millionen Euro versteigert. Doch im Prinzip ist es ein Stück altes Wurmholz, mit brüchigen Pigmenten drauf. So viele male ausgebessert und restauriert, daß es von der ursprünglichen Substanz und der Farben nur ein Teil vorhanden ist. Der Rest ist der Spirit, der mit wissenschaftlichen Mitteln nicht nachgewiesen werden kann, der jedoch so wichtig und das Wertvollste an der Arbeit ist.

Picasso sagte einmal, dass als Kind jeder ein Künstler sei, die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben. Wenn man das Kind in sich aufgibt, wird man Soldat, Polizist, Politiker, Richter, Zahnarzt o.ä.. Das spannende ist, zum Lebensende werden die meisten Menschen wieder zu einem Kind. Nicht nur äußerlich ähneln sie einem Baby, so ohne Zähne, haarlos und faltig. Ebenfalls das Bewusstsein bildet sich oft zurück und ein Großteil vom Erlebten verschwindet nach und nach aus dem Gedächtnis. So erlangt man die göttlichen Eigenschaften wie ein Kind sie hat, um in die göttlichen Sphären im Jenseits einzutreten. Doch ein Künstler bleibt für immer ein Kind. Er verliert die Göttlichkeit nicht und er trägt sie sein ganzes Leben in sich. Mit seiner Arbeit versucht er ein Stück davon, Anderen die sie verloren haben, zu schenken.

In unseren Bildern versuchen wir nicht das Bekannte nachzubilden, nachzumalen oder verändert darzustellen. Das wäre nur ein Versuch etwas Perfektes in einer wie auch immer gearteten Weise nachzuahmen oder zu entstellen. Das ist nicht unser Ding. Uns reizt das Unbekannte, etwas was man erst im Arbeitsprozess entdeckt. Für uns sind dann die so extrahierten Wesen und Welten genauso existent, wie alles Andere auch, mit dem Unterschied, daß wir die ersten sind, die diese Dinge sehen dürfen. Man könnte es als “creatio ex nihilo” bezeichnen. Nur in dieser Weise können wir der Bandbreite der Schöpfung, in ihren unbekannten Frequenzen, näherkommen. Das ist das faszinierendste, was uns als Künstler ermöglicht wird.

Die Materialwahl bei unseren Kunstwerken hat einen ganz eigenen Hintergrund. Der Schöpfungsprozess ist für uns wie eine Art Spiel. Es spornt uns an, sich von den Begrenzungen zu lösen und Materialien einzusetzen, die nach einem einzigen Prinzip ausgewählt werden, der Freude. Wir glauben, daß der Schöpfer bei der Erschaffung der Welten, genauso verfahren hat.

Alles ist Kunst und Oberfläche. Dieser Gedanke bezieht sich darauf, daß in unseren Augen die ganze Schöpfung mit intelligentem Geist durchtränkt und hochspirituell ist. Weiter folgend besitzt für uns jedes Ding, daß wir betrachten eine materielle Oberfläche die auf den ersten Blick nicht seine spirituelle Seite offenbart. In unserer Arbeit versuchen wir genau dies zu umgehen und die geistige, ja göttliche Essenz der Dinge im einzelnen sichtbar zu machen. Das passiert dank der glitzernden Oberflächen. Sie sind das Vehikel, mit dem wir auf die übernatürliche göttliche Ebene aufsteigen.

Seitdem wir uns als Künstler ausleben, versuchen wir in unseren Werken etwas darzustellen, was noch niemand zuvor darzustellen versuchte. Ob abstrakte Bilder, figurative CutOuts oder Installationen, wir sind immer auf der Suche nach etwas Neuem. Das möchten wir dann mit der ganzen Welt teilen. Das ist unser Ansporn.

Da wir immer wieder neue Visionen entwickeln, kann es sein, dass wir uns in Zukunft, einer wie auch immer gearteten Ausdrucksform von Kunst, widmen. Das könnte zum Beispiel eine Form von weiterentwickeltem Minimalismus sein, oder ein neues, bis dahin unbekanntes Material, mit nie dagewesenen Eigenschaften oder eine wie auch immer neu geartete Idee des Ausdrucks. Unser Instinkt sagt uns jedoch jedes mal dasselbe, wir möchten das zeigen was wir erforscht haben,  dass neben der festen sichtbaren Materie, viel mehr existiert. Das es eine intelligente Kraft im Universum gibt, die alles durchtränkt, leitet und ordnet, eine die so erhaben und heilig ist, dass wir sie mit unseren bescheidenden Mitteln in Demut… in Form von unserer Kunst, ausdrücken versuchen.

Wir verwenden in unseren Arbeiten Glitzer und spiegelnde Oberflächen. Sie fangen das einfallende Licht und verwandeln ein Werk in etwas Lebendiges. Je nach Betrachtungswinkel verändert sich die Oberfläche und sie beginnt zu leben. So wird der homogene Fluss in der Wirkung unterbrochen und es eröffnen sich neue Realitätsräume, nicht nur auf der Leinwand, sondern im ganzer Raum. Die Kunst fängt an zu schwingen, sendet ihre übernatürliche Botschaft. Es ist eine Art Mystizismus der da entsteht, eine Projektion aus einer anderen Dimension. Für uns bedeutet das die Manifestation des Göttlichen – das SUPREME SPIRIT.

Die Themen in unserer Kunst sind unerschöpflich, wie die Schöpfung selbst. Da wir uns als Ziel gesetzt haben, den in allen Dingen innewohnenden schöpferischen Geist erlebbar und begreiflicher zu machen, greifen wir bei unseren Kunstwerken auf Themen aus dem Pensum des großen Ganzen zurück.

Das können, wie bei unseren Objekten und Collagen, bekannten Themen oder Gegenständen aus unserer Umgebung sein. Es können aber auch, wie in unseren Bildern, durch eine gezielte meditative Extraktion, der Einblick in unbekannte Welten, Wesen und Dimensionen sein. Deshalb gehen uns die Ideen für unsere Werke niemals aus. Das klingt zuerst banal, ist es aber nicht. Denn die Schöpfung und alles was uns umgibt ist nicht banal, sondern ein hochkompliziertes Zusammenspiel aus Dingen, die alle zusammenhängen. Alles wirkt sich im Zusammenspiel mit anderen Dingen nahhaltig aus. Einen Beispiel dafür liefert die Chaostheorie, mit dem bekannten Schmetterlingseffekt.

Ein guter Freund und Mystiker sagte einmal zu uns: “Um unsere Kunstwerke werden in Zukunft Kriege geführt”. Was er damit gemeint hat, wissen wir nicht, aber es ist gut, daß wir das nicht miterleben müssen.

Der Konzeptkünstler Joseph Kosuth Donald Judd hat mal gesagt: „Wenn es jemand Kunst nennt, ist es Kunst.”. Das versuchen wir in unseren Objet trouvé Arbeiten, zu verdeutlichen.

Die meisten philosophischen Theorien zur Ästhetik und Kunstverständnis sind Quatsch. Beginnend mit Platon und den Nachfolgeschulen. Berkeley, Kant, Hegel und der deutsche Idealismus hatten die Ontologie der Griechen als fraglich angesehen. Im 20 Jahrhundert hatte Wittgenstein die Bewusstseinsphilosophie in These 1 und später in These 2 aufgebrochen. Doch sie waren alle nur ein Versuch um zu verstehen, was nicht verstanden werden will und kann. Kunst ist ohne Logik. Es geht darum, wie anfangs Godman und Ziff sagten und später Danto pointierte, Kunst allein als Erfahrung anzusehen und das in einem bestimmten Kontext. Doch das mit dem Kontext galt auch bis spätestens Beuys hinzukam. Die richtig guten Künstler reflektieren den Kontext in ihren Werken, diese Qualität gilt es zu verstehen.

Durch das Readymade von Duchamp ist uns ein Licht aufgegangen. Wir graben nicht mehr an der falschen Stelle nach Gold, in dem wir versuchen die Struktur von Kunstwerken zu analysieren oder Struktur von Erfahrungen in der Allgemeinheit zu beschreiben. Stattdessen setzen wir Kunst in einen situativen spezifischen Kontext. Dann entscheiden wir ob sie in erster Linie in diesem Kontext zu sehen ist. Das ist der Maßstab der heutigen Erkenntnis bei Kunst und Qualität.

Wir sehen uns in der Tradition der Avantgarde von Mary Baumeister als die Mutter des Prä-Fluxus, verankert. Wie sie, möchten auch wir: “die Jacke der Kunst dehnen” und die Vielfalt der Schöpfung auf eine subtile, spirituelle Weise thematisieren. Ihr großes Vorbild Marcel Duchamp und ihre Freunde: Joseph Beuys, Wolf Vostell, Hans G Helms, David Tudor, John Cage, Christo, George Brecht und Nam June Paik, arbeiteten unermüdlich daran, neue Qualitäten in der Kunst aufzudecken. Das versuchen wir mit unserer Arbeit ebenso.

Im großen und Ganzen ist unsere Kunst inhaltslos, bedeutungslos und sinnlos, wie alles Andere auf dieser Welt: Tiere, Pflanzen, Menschen oder Gezeiten. Sie scheint ohne richtigen Zweck und Ziel zu sein, aber sie bewirkt etwas außerhalb von sich selbst und das ist das worum es uns geht.