Inmitten von Köln, der heimlichen Hauptstadt der Kunst in Deutschland, befindet sich ein besonderer Ort. Hier leben und arbeiten die Künstler Iven Orx & Aaron Vinn. Die Atelierräume, das Fotostudio, sowie die Lagerräume für die auf die Hängung wartenden Kunstwerke, dieses Kreativ-Duos, sind nach Anmeldung frei zugänglich und nicht nur für ihre Sammler eine bekannte Adresse.

Der Gast, dieses Juwels in der Metropole am Rhein, erkennt schnell: Dieser Ort ist Einzigartig. Unterschiedliche Realitätsebenen beziehen jeden mit ein und machen mannigfaltige Erfahrungen möglich. Beim durchstreifen der Welt, hochwertiger, glitzernder, Lichtinstallationen, fliegenden Vögeln und wie Einzelblätter eines Künstlerbuches präsentierten Gemälden, kann er die diversen Objekte selber bespielen und zum Leben bringen. Künstlerhüte laden zum Aufsetzen ein, was diesen Ort auch zu einem Ort des Friedens macht, denn Stahlhelme und andere aggressive Kopfbedeckungen fehlen hier gänzlich, wie z.B. auch die Tarnkappe welche Alberich dem Siegfried überlassen musste.

Zwischen den Kunstwerken präsentiert sich dem Besucher die Biografie der Künstler, in einzelnen Stationen. Hier trifft er auf Elemente aus deren Schaffensperioden, unterstützt durch unzählige Fotografien und Objekte, die als Zeitzeugen der Vergangenheit wirken. Durch ein geheimnisvolles Fenster kann er einen Blick in das Atelier hineinwagen, um das Geheimnis der Meister zu entdecken. Er kann den “Ort der Zukunft“ sehen, wo ihre sagenumworbene Kunst entsteht.

Die Ausgestaltung der Räumlichkeiten mit Kunstwerken, Objekten, Licht und Klängen, steht in einem speziellen Verhältnis zueinander. Das Ziel ist die Überwindung des „gewohnten Blickes” des Betrachters auf die einzelnen Kunstwerke. Statt dessen soll die Aufmerksamkeit auf das künstlerische Œuvre der Künstler gerichtet werden. Der Betrachter erlebt eine Ordnung, die das Leben der Künstler als ein Gesamtkunstwerk ergibt. Eine Welt die er gemeinsam mit ihren Erschaffern begeht. Es ist somit auch eine „Process Art“ die dem Betrachter die Entwicklung der Künstler aufzeigt, warum und wie die Künstler leben und die Kunstwerke entstehen.

Diese Installation, die seit 2008 entsteht, wird als „Work in Progress“ verstanden.

Kunstkritiker M.D. Gengriel